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Zeit zu entgiften! Teil 3

Zubereiteter Fisch

Im zweiten Artikel hatte ich die Vorgänge in Leber und Darm bei der Toxinverarbeitung und Ausscheidung beschrieben und bereits kurz angedeutet, wie wichtig eine ausreichende Makro- und Mikronährstoffzufuhr für optimale Gesundheit und Leistungsfähigkeit ist. Dazu nun mehr.

Wenig essen heißt wenig Nährstoffe essen!

Eine These vorweg aus meiner täglichen Beratungspraxis: „Die meisten Menschen essen zu wenig! Zu wenig von den „richtigen“ Lebensmitteln.“ Leider hält sich immer noch, unter anderem auch von Institutionen wie der DGE so verbreitet der Irrglaube, lediglich die aufgenommene Kalorienmenge im Verhältnis zum Kalorienverbrauch entscheide über Wohlbefinden, Übergewicht und letztendlich die Gesundheit. Hin und wieder wird dieser Ansatz noch ergänzt um die Makronährstoffverteilung, also das Verhältnis der „großen“ Nahrungsbestandteile Kohlenhydrate, Fette und Protein.

Kein Wort über Qualität, Herkunft und Zubereitung der Lebensmittel! Das ist in dieser Art noch nicht einmal die halbe Wahrheit sondern allerhöchstens gefährliche Halbinformation. Nahrung ist viel mehr als Energie und Zucker oder Fett.

Nahrung ist mehr als Kalorien und Fett

Nahrung sind Mikronährstoffe also Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, Metalle usw. Jedes natürliche Lebensmittel hat eine individuelle Kombination dieser Nährstoffe (so lange es auf natürliche Weise gewachsen ist und ohne industrielle Verarbeitung auf den Teller gelangt) und ermöglicht es dem Körper, aus der Kombination das Lebensmittel zu identifizieren und seine individuelle Hormonantwort einzuleiten.

Die Nahrungsqualität entscheidet

Ein Beispiel: Es macht einen Unterschied ob man 650 kcal aus Gummibärchen (eine 200g Tüte) isst, oder die selbe Kalorienmenge bestehend aus 300 g Brokkoli mit 350 g Rindersteak.

Die gleiche Rechnung bezüglich der Makronährstoffe:  500 g frische Erdbeeren enthalten ca. 40 g Kohlenhydrate, Ballaststoffe, Antioxidantien, Vitamine und vieles mehr. 1 Marsriegel (54 g) enthält 37,5 g Kohlenhydrate, ein wenig Fett und minimal Protein. Was glauben Sie: Welches der beiden Beispiele sorgt für einen steileren Anstieg des Blutzuckerspiegels und beeinflusst damit das Hungergefühl und Energielevel am negativsten? Korrekt: Der Schokoriegel.

Zurück zum Thema: Welche Nahrungsbestandteile und Mikronährstoffe sind nun von Bedeutung um die Leber und den Darm bei ihrer Arbeit zu unterstützen?

Tierisches Protein für eine bessere Entgiftung

Als erstes zu nennen sind Aminosäuren und  Methylgruppenspender. Ich hatte im ersten Artikel erklärt, dass die Leber auf 6 verschiedenen Wegen, Toxine umbauen und ergänzen kann, um sie so transportabel zu machen. Einer der Wege ist die Methylierung. Dabei wird eine Methylgruppe an das Toxinmolekül angehängt. Diese Methylgruppe kommt aus der Nahrung. Ein weiterer Weg ist die Addition einer Aminosäure. Beide Wege sind abhängig von einer Zufuhr tierischen Proteins wie Fleisch oder Fisch. Methylgruppen sind auch in Algen wie Chlorella zu finden. Ich empfehle unterschiedliche Formen von Chlorella, die alle zu einem gewissen Maß als Methylgruppenspender fungieren.

Ein Mikronährstoff der die Leberfunktion optimieren ist Magnesium. Ich empfehle jedem Kunden Magnesium in unterschiedlicher Form zu sich zu nehmen, da dies über 300 Reaktion im Körper mitbeeinflusst und gerade bei einem hohen Stresslevel vermehrt verbraucht wird. Auch der im ersten Artikel erwähnte Schlaf als Zeit zur Entgiftung ist abhängig von einer ausreichenden Magnesiumzufuhr.

Neben den Vorzügen für die Leberarbeit hat Chlorella noch eine weitere Funktion: Die Alge bindet Schwermetalle vor allem Quecksilber und Aluminium. Diese reichern sich über die Jahre im Körper an und erhöhen das Entzündungslevel, beeinflussen Gene und den Hormonhaushalt und erhöhen Cortisol. Um sie aus dem Körper zu entfernen sind bindende und ausleitende Substanzen nötig. Diese Aufgabe übernimmt die Chlorellaalge. Auch Chlorella ist in einer Form nahezu stetig in den Empfehlungen meiner Kunden dabei.

Bein- und Bauchfett bei unzureichender Entgiftung

Hautfaltenmessung

Wie versprochen noch der kurze Exkurs in den Bereich Hautfaltenmessung. In Kürze wird hierzu noch ein vertiefender Artikel erscheinen. Für heute beschränke ich mich auf den Einfluss der Entgiftung auf die Körperfettverteilung. Grundsätzlich ist es nicht zufällig, an welchen Stellen der Körper Fett speichert. Im Falle einer unzureichenden Entgiftung sind vor allem die Oberschenkel und der Bereich rund um den Bauchnabel Orte vermehrten Fettaufbaus. Aus der Betreuungspraxis sind häufig genannte Problemzonen bei Frauen die  Beine. Was nutzen viele Frauen mehr oder weniger regelmäßig? Kosmetikprodukte. Kosmetika sind eine Quelle für Gifte. Hinzu kommt, dass Frauen sich oft beim Proteinverzehr zurückhalten und aufgrund eines hormonellen Ungleichgewichts die Schlafqualität nicht optimal ist.

Bier enthält Getreide

Aber selbstverständlich haben auch Männer Lebensweisen, die einer Entgiftung nicht gerade förderlich sind. Laut Statista² trinkt der Deutsche pro Jahr und Kopf 104 l Bier, dass macht ca. 300 ml pro Tag. Eine zweite Studie³ stellt fest, dass jeder zweite Mann ein Feierabendbier genehmigt. Jede 5. Frau tut es ihm nach. Der Bierbauch heißt nicht ohne Grund so. Bier enthält neben dem Alkohol auch Gluten in nicht unbedeutender Menge. Das Gluten reizt die Darmschleimhaut erhöht das Entzündungslevel und so das Cortisolniveau. Genau dieses Cortisol setzt an den Rezeptoren rund um den Bauchnabel und erhöht lokal Körperfett. Damit wir uns richtig verstehen: Jeder kann sein Bier zum Feierabend selbstverantwortlich trinken. Wenn jedoch das Ziel besteht, gezielt Körperfett zu reduzieren und das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit zu steigern, ist es eine Variable die man im Blick haben sollte.

Zuerst die Basis – später die „größeren Geschütze“

Ausblick: Die in den drei Artikel beschriebenen Wege sind die Basis um Entgiftungsvorgänge im Körper zu optimieren. Ist das Thema damit abschließend und vollumfänglich abgehandelt? Mitnichten! Je nachdem, wie groß das Entgiftungsproblem ist, wie viel Gifte dem Körper trotz Optimierung weiterhin zugeführt werden und wie gut Stoffwechsel und Organe arbeiten kann es sich um ein mehrmonatiges Unterfangen handeln, bis man auf den grünen Zweig kommt. Das Gute ist: es gibt noch weitere Methoden um den Körper zu unterstützen. Da wäre zum Beispiel die „Grüne Woche“ nach YPSI zu nennen. Eine fett und kohlenhydratreduzierte clevere Variante des Fastens. Clever, weil im Gegensatz zu allen mir sonst bekannten Fastenformen der Proteinkonsum aufrecht erhalten bleibt – Sie erinnern sich: Protein bzw. die Aminosäuren waren eine Möglichkeit der Leber, Toxine zu verarbeiten. So funktioniert Fasten dann wirklich.

Ein weiterer Weg, der den Darm in den Fokus setzt, ist das Darmsanierungsprotokoll, welches sich über 3-5 Monate zieht und progressiv Gifte aus dem Darm entfernt, die Darmschleimhaut aufbaut und den Darm schließlich mit guten Bakterienkulturen besiedelt. Sie sehen also: Es gibt viel zu tun aber genauso auch viel zu gewinnen, wenn Sie sich mit der Entgiftung und der Unterstützung der dafür zuständigen Organe auseinander setzen. Ihr Körper dankt es Ihnen mit mehr Wohlbefinden, mehr geistiger Leistungsfähigkeit und einer rundum gesteigerten Gesundheit.

Zeit zu entgiften!

Damit endet die Artikelreihe zur Entgiftung vorerst. Ich hoffe Sie konnten den einen oder anderen Alltagstipp mitnehmen, haben ein besseres Verständnis für die Vorgänge Ihres Körpers gewonnen und fühlen sich durch die Anwendung der Tricks besser. Wenn Sie es noch genauer wissen möchten: Melden Sie sich gerne bei mir zu einer Beratung, einer Hautfaltenmessung und Ihrer individuellen Entgiftungsstrategie.

Denken Sie daran: „Es ist Zeit zu entgiften!“

 

²https://de.statista.com/statistik/daten/studie/4628/umfrage/entwicklung-des-bierverbrauchs-pro-kopf-in-deutschland-seit-2000/

³https://www.rundschau-online.de/ratgeber/gesundheit/umfrage-jeder-zweite-mann-goennt-sich-feierabendbier-145607http://www.sz-online.de/ratgeber/jeder-zweite-mann-genehmigt-sich-feierabendbier-2957140.html