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Zeit zu entgiften! Teil 2

Bauch einer Schwangeren

Die Müllabfuhr – Leber und Darm

Herzlich Willkommen zum zweiten Artikel der Reihe zum Thema Entgiftung. Im ersten Text ging es um die Organe des Körpers mit denen er Giftstoffe aus dem Organismus entfernt. Sie haben 3 gute Bezugsquellen erhalten, um sich möglichst schadstoffarm zu versorgen und ich bin auf den Hauptspeicherort der Giftstoffe – das Körperfett eingegangen.

Von Säcken und Lastern

Im diesem Artikel soll es nun detaillierter um Leber und Darm gehen. Aber keine Angst: Es wird nicht zu chemisch und komplex. Vielmehr geht es um die Basisfunktionen der beiden Organe und Mangelzustände durch eine nicht ausgewogene und schlicht zu geringe Nährstoffversorgung.

Der Körper nutzt zur Entgiftung ein mehrstufiges Organsystem um Gifte aus dem Körper zu transportieren. Vorrangig zuständig für diese Aufgabe sind die Leber und der Dünn- und Dickdarm. Um körperfremde Stoffe zu mobilisieren und zu transportieren müssen die Stoffe verändert und mit Stoffen versehen und ergänzt werden, mit denen die Organe arbeiten können und diese letztlich aus dem Körper befördern.

Die Leber wandelt um

Vereinfacht muss der Dreck und Abfall in Müllsacke gepackt und auf den Laster geladen werden um ihn abtransportieren zu können. Die Leber arbeitet dabei auf 6 unterschiedlichen Wegen, diese Umwandlung zu gewährleisten. Je mehr Dreck sich dabei über die Jahre angesammelt hat, desto mehr Säcke und Laster sind nötig um eine vollständige Säuberung zu gewährleisten. Diese Umwandlungs- und Ergänzungsreaktionen werden, wie gerade geschrieben, hauptsächlich in der Leber vorgenommen. Dabei werden zum Beispiel Aminosäuren – die Bestandteile des Proteins an Toxinmoleküle gebunden um diese transportabel zu machen. Aber auch Methylgruppen – zu finden unter anderem in B-Vitaminen, Algen und Fleisch sind eine Möglichkeit, um Gifte zu mobilisieren. Hier wird schnell klar warum eine protein- und mikronährstoffreduzierte Ernährungsform (oftmals Vegetarismus oder Veganismus) ein Problem für eine gut funktionierende Entgiftung darstellt. Es werden einfach zu wenige benötigte Makro- und Mikronährstoffe aufgenommen.

Der Darm scheidet aus

Wenn nun also die Gifte aus dem Gewebe freigesetzt wurden und von der Leber mit den Entsprechenden dem Körper bekannten Molekülen versehen wurden werden sie an den Darm weitergeleitet und über diesen ausgeschieden – so die Theorie. Leider ist aufgrund unserer „westlichen Ernährung“ der Darm beschäftigt gärige Rückstände aus Getreideprodukten oder verarbeiteten Lebensmitteln zu verarbeiten. Er kann so, vereinfacht gesagt, die Aufgabe der Ausscheidung nicht vollständig übernehmen. Ein weiterer Faktor, ist das bei vielen Menschen vorherrschende, hohe Stresslevel. Findet sich der Körper mit dauerhaft erhöhtem Stresshomornspiegeln konfrontiert, sorgt das dafür, dass langfristig angelegte Prozesse wie Reparatur, Immunsystem und eben auch Verdauung unterdrückt werden. Stoffe liegen viel zu lange im Darm und gären vor sich hin. Nicht selten berichten Kunden im ersten Termin von nur ein- bis zweimaligem Stuhlgang pro Woche. Hinzu kommt, dass die Darmschleimhaut aufgrund von Lebensmittelunverträglichkeiten (der Grund ist unter anderem die geringe Variation der Nahrung) und durch den Verzehr überzüchteter Getreidesorten mit einer hohen Menge Antinährstoffen nicht vollständig intakt ist. Er wird so durchlässig für Krankheitserreger aller Art – das so genannte „Leaky Gut Sydrom“ entsteht. Dieses Einfallstor für Keime sorgt für eine weitere Anregung des Immunsystem und dies für die Fortsetzung des Teufelskreises aus noch mehr Cortisol.

Nach Wissen kommt TUN!

Aber genug geklagt! Es gibt Ansatzpunkte und Möglichkeiten, Leber und Darm bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Im ersten Artikel habe ich drei Bezugsquellen für schadstoffarme Nahrungsmittel und Kosmetika genannt. Nun geht es um die Nahrungsmittelauswahl.

Geh! Treide!

Ein weiterer Tipp ist, für 1 Woche alle Getreideprodukte aus der täglichen Nahrung zu streichen und die Reaktion des Körpers abzuwarten. Es gibt viele Alternativen, seien es Glutenfreie Nudeln, selbstgebackenes Brot oder Lasagne und Pizza aus Zucchini und Blumenkohlboden. Nach der Woche können Sie zu jeder Mahlzeit für einen Tag wieder Getreideprodukte in den Essensplan integrieren und Ihr Wohlbefinden und Ihre Leistungsfähigkeit mit der vorangegangen Woche vergleichen. Reagiert Ihr Körper mit Gehirnnebel, Verdauungsbeschwerden oder Blähungen sollten Sie dauerhaft auf die entsprechenden Lebensmittel verzichten.

Essen Sie mehr Gemüse!

Essen Sie mehr Gemüse!

Sie fragen sich wo denn ohne Getreide die wichtigen Ballaststoffe herkommen sollen? Das bringt mich zu Tipp 2: Essen Sie mehr Gemüse! Klingt trivial, wird aber von den meisten Menschen nicht ausreichend beachtet. Es gibt Berichte, die beschreiben, dass der Urmensch im Mittel 1,5 kg pflanzliche Kost am Tag verzehrt hat. Rechnen Sie mal nach, auf welche Menge Sie kommen. Wer das beim Urmenschen gewogen hat, fragen Sie? Keine Ahnung! In jedem Fall lohnt es sich, den Pflanzenkonsum deutlich anzuheben.

Nicht nur Muskeln brauchen Protein

Und schließlich Tipp 3: Erhöhen Sie Ihren Proteinkonsum! Wie oben beschrieben, benötigt der Körper Eiweiß für weit mehr als den Erhalt von Muskelmasse. Immunsystem, Neurotransmitter (und damit Stimmung und Motivation!) sowie die Entgiftung sind extrem abhängig von einer ausreichenden Aufnahme über die Nahrung. Aufgrund der besseren Verfügbarkeit von tierischem Eiweiß sollten die Hauptquellen Fleisch und Fisch bilden – aus entsprechend nachhaltiger und das Tierwohl beachtender Quelle (Elbweiderind Graditz).

Erwarten Sie keine Wunder über Nacht!

Entgiftung 3

Eine kleine Anekdote zum Abschluss: Ich habe mich einmal mit einer Trainerin unterhalten, die seit einigen Monaten eine Darmsanierung durchlief. Sie hatte seit ca. 3 Monaten vollständig auf Getreide und Kerne verzichtet und trotzdem immer noch Rückstände davon in ihren Ausscheidungen gefunden. Man sieht also, je nachdem wie lange die Problematik schon besteht kann es ein langwieriger Prozess sein, die Rückstände aus dem Körper zu bekommen – ein Prozess der sich allemal lohnt!

Im dritten Artikel geht es nach den Makronährstoffen in diesem Text um die Mikronährstoffe in der Nahrung. Ich stelle Ihnen die Hautfaltenmessung vor und zeige Ihnen, welche individuellen Aussagen sie Ihnen über die Entgiftungsleistung in Ihrem Körper geben kann und welche Nahrungsergänzung einen wichtigen Beitrag zu einer besseren Entgiftung leisten kann. Bleiben Sie gespannt!